Tag 9: Achern 20.04.07

Dieser Morgen war wieder richtig luxuriös mit leckerem Frühstück bei Steffi. Eine Katze war auch da, hach, hab ich mich fast überschlagen, ei kudschi kudschi. Nur aufstehen mußten wir früh, da Steffi ja zur Schule mußte. Noch einmal viel Erfolg respektive eine gute Fahrt gewünscht und an der Bushaltestelle sehr Teletubby-esque gewinkt und ich war wieder on the road. Die Autobahn war diesmal popelleicht zu finden, durch Zürich bin ich nur so durchgeflutscht (die morgendliche Rush-hour war schließlich schon vorbei), bloß die Tunnel-Arschlöcher waren immer noch da. *koller!*

Mittags war ich wieder in Kehl. Bevor ich mich nochmal für ein Stündchen aufs Ohr gehauen hab, bin ich ein letztes Mal am örtlichen Kaufladen ran gefahren, um mich mit den notwendigen Fressalien für den nächsten Morgen und die Heimfahrt einzudecken. So ne Gästewohnung mit eigener Küche hat schon was für sich.

Gegen sechs hab ich mich dann endlich aufgemacht Richtung Achern, nachdem das übliche Drama um das passende Outfit überstanden war. Aber irgendwas hat mit meiner Routenplanung nicht gestimmt, also entweder das oder die (nichtvorhandene, ahem) Beschilderung war schuld. Nach end- und ziellosem Links- und Rechtsabbiegen bin ich auf dem Parkplatz von Aldi gelandet und habe einen folgenschweren Entschluß gefasst: Jetzt endlich, nach über tausend Autobahn- und sonstigen Kilometern würde das lange verdrängte und -achtete Navigationsgerät zum Einsatz kommen!

Also, so ein Navi is ja eigentlich was Geiles. Fünf Minuten später war ich da, hab mich bei Gas, Wasser, Sch... nebenan auf den Parkplatz gestellt, bin durch den Hintereingang in die Möhre spaziert und gleich wieder rausgeworfen worden. Was ich natürlich total persönlich genommen hab, damit das hier mal klargestellt wird!

Da ich drinnen nicht erwünscht war, mußte ich mir draußen neue Freunde suchen. Als erstes sind Sarah und Svea aufgetaucht, die mit dem Zug aus Pforzheim gekommen waren. Später gesellte sich auch noch Luisa samt Freunden, Geschwistern und Eltern zu uns. Den größten Teil der verbleibenden Zeit haben wir dann aus gegebenem Anlaß damit verbracht, das deutsche Jugendschutzgesetz in Theorie und Praxis zu diskutieren. Leider halfen keine Tricks: Mutti und Vati mußten mit aufs Konzert.

Als wir um neun dann äääääändlich rein durften - wir waren quasi die Ersten - saßen Jon und Dani noch bei Mac am Stand und falteten T-Shirts. Wer das Chaos, das sie jetzt beseitigen mußten, angerichtet hatte, konnte ich nicht aus ihnen rauskriegen, aber es ist angeblich keine BGS-Razzia gewesen. Luisa und die Zwillinge haben die Gelegenheit sicherheitshalber gleich mal zu ner Prä-Konzert-Fotosession genutzt, das heißt, ich mußte fragen. Und während sich der Laden dann füllte, tauchten auch immer mehr bekannte Gesichter auf. Jean-Pierre war wieder dabei, Tatjana natürlich auch (immerhin singt ihr Freund Daniel bei den Killertunes) und auch der eine oder die andere Namenlose von einer gewissen Geburtstagsparty ein paar Tage vorher.

Sarah, Stefanie, Svea Luisa, Stefanie
Svea, Mac Stefanie, Mac
Jean-Pierre, Stefanie

Erste Band des Abends waren Skulls&Bones, die mir schon richtig gut gefallen haben. Denen mußte keiner mehr erklären, wie man anständig Show macht. Als nächstes waren die Killertunes dran und was soll ich sagen... An diesem Abend hat wirklich jede Band ordentlich gerockt!

Wie nicht anders zu erwarten wurde ich auch diesmal wieder an den Merch abgestellt, da Mac das Konzert filmen wollte. Als Fotografin für diesen Abend konnte ich Svea gewinnen, die die Hände noch frei hatte. Ihre Schwester Sarah hat sich um die Fotos der beiden gekümmert und ich kann mir nur ungefähr vorstellen, mit welchem Blitzlichtgewitter die beiden losgelegt haben. Hinterher hatte ich jedenfalls 150 Bilder mehr auf der Kamera. DAS nenn ich mal Ausbeute!

Den Merch zu bewachen war diesmal allerdings nicht ganz so lässig wie am Abend vorher, und ich meine nicht mal die Irren, die WÄHREND die Band spielt shoppen gehen, gegen die kann man wohl nix tun. Nee, diesmal war der Stand so nah an der Bühne aufgebaut, dass die pogende Menge drohte, die zwei wackeligen Tischchen abzuräumen, und wie ich ziemlich schnell feststellen mußte, stand die Präsi-Wand und Macs Zeug auf ner Bassröhre, die vibrierte wie ne 70er-Jahre Wäscheschleuder. Das Problem dabei war, daß alles, was da drauf stand, sich ständig und nicht im Geringsten langsam nach vorn schob und dem Gesetz der Schwerkraft folgte, wenn man nicht rechtzeitig hin gegriffen hat. Aber zum Glück kriegen Band und Konsorten ihr Bier ja umsonst, hehe.

Marty Dani
Jon Swaint

Der Gig der Bombs an diesem Abend war ohne zu übertreiben der beste der ganzen Tour! Nach „Hometown Hero“, der üblichen Zugabe, und dem neuen Extra „Something For Nothing“ gab es diesmal sogar noch nen dritten Bonus, der dem Abend und überhaupt der ganzen Tour erst das Sahnehäubchen aufgesetzt hat: „Every Dog Has Its Day“ in live und laut! JA! Und den durfte ich sogar noch vom Bühnenrand aus erleben, weil Mac mich schon nach „Something“ ablösen kam. Der perfekte Abschluß sozusagen, da ich schon vor Konzertbeginn beschlossen hatte, nicht mehr nach Tillburg zu fahren, sondern den Mietwagen einen Tag früher abzugeben.

Hinterher folgte der große Run auf Band und Merch, in der Reihenfolge. Ich durfte auch wieder etliche Fotoanfragen weiterleiten, von Leuten, die entweder ihren Englischkenntnissen nicht ganz trauten oder sich nicht. Nachdem sie das 5670198324. Foto von ihrer Tochter und Dani geschossen hatte, meinte Luisas Mutter begeistert zu mir: "So ein netter Mann!" Ja, ne? Ich musste mich außerdem auch noch um meine eigene Liste von versprochenen Autogrammen kümmern, das hatte ich natürlich bis zum letzten Augenblick aufgeschoben.

Svea und Sarah hatte ich versprochen, sie nach dem Gig nach Hause zu fahren, da ihr letzter Zug lange vor „Hometown Hero“ abgefahren war. So sind wir gegen zwei schon aufgebrochen und das Verabschieden von den Jungs und allen anderen fiel diesmal wirklich halb-dramatisch aus. Wie, du fährst schon nach Hause? Wir sehen dich morgen nicht mehr? Dann laß dich mal extra lange drücken! Hach! Herzzerreißend! Bei der Abfahrt aus Kehl am nächsten Morgen konnte ich es mir nicht verkneifen aus jedem Auge ein paar Tränchen zu quetschen (ich nenn das jetzt mal mit Absicht nicht „Sturzbäche“ :P) Ich hatte ne richtig tolle Zeit, aber die war jetzt vorbei... Und die Babylon Bombs sind wirklich von der Sorte Mensch, die man vermissen kann. Mein Beschluß war auf jeden Fall gefasst, sie so bald wie möglich wieder zu sehen!

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