Und woher die nun kamen wissen wir bis heute nicht. Magdeburg? Rostock? Wer weiß?
Am Fahrkartenautomaten in Hamburg hatte uns ein netter junger Mann nen Deal angeboten, von wegen Niedersachsen-Ticket teilen, aber wie geteilt wurde, hab ich nie ganz geschnallt. Am Hundertwasser-Bahnhof in Uelzen haben wir uns dann von ihm verabschiedet und ich hätte ja nur zu gern noch mehr Zeit gehabt, mich umzusehen. Ich find Hundertwasser total genial, mir kann's auch gar nicht bunt genug sein. Und wenn man durch die Unterführung ging, kam man sich vor wie besoffen von den ganzen Wellen. Nachmittags sind wir dann auch in meiner Heimatstadt Wolmirstedt vorbeigekommen und ich hab Melanie bestimmt ne halbe Stunde lang mit Anekdoten aus der Regionalgeschichte genervt. In Magdeburg hatten wir dann ne halbe Stunde Aufenthalt, genug Zeit für mich, um ins City-Carré gegenüber vom Bahnhof zu flitzen und in der Apotheke nen Satz Blasenpflaster und ne Packung Halsbonbons zu besorgen. Praktisch wenn man sich auskennt. Melanie sind nämlich ihre neuen Schuhe zum Verhängnis geworden und sie konnte kaum noch laufen.
Endlich in Leipzig angekommen, hieß es dann erstmal was essen, unser Gepäck einschliessen (schließlich hatten wir uns für diese Nacht KEINE Übernachtung gegönnt) und ein bisschen durch den Hauptbahnhof von Leipzig bummeln und dann ab mit dem Bus zum "Hellraiser"... netter Laden dieser "Hellraiser", ziemlich weit außerhalb von Leipzig!
Naja, Randbezirk würd ich sagen... Immerhin fährt n Bus, sogar nachts!
Es standen vielleicht 10 einsame Gestalten vor dem Laden, die alle rätselten, wo denn nun der Eingang dieses geheimnisvollen Schuppens sei (Steffi versuchte dieses nun auch direkt rauszufinden und tingelte um das Gebäude herum) ob denn nun schon Einlaß sei oder ob der Gig nicht vielleicht doch abgesagt worden ist (die Babylon Bombs Jungs hatten uns den Abend vorher in Hamburg mitgeteilt, dass der Besitzer die Show aufgrund schlechter Kartenverkäufe schon hatte canceln wollen, die Jungs aber strikt dagegen waren) Steffi hatte indessen rausgefunden, dass der Einlaß schon längst begonnen hatte und wir stürmten dann auch sofort den Laden.
Alles klar, Du bist gestürmt, Hinkefuß! :P
Als uns der Bus dreißig Meter vorm Hellraiser abgeworfen hatte, sind wir erstmal der Pleasures Gang aus Hamburg (oder irgendwo da so) begegnet, die zu viert oder fünft in einem wirklich winzigen Auto(chen) angereist waren und noch die letzten Vorbereitungen trafen, wie z.B. schlafen, Socken trocknen etc. Da niemand zu wissen schien, wo überhaupt der Eingang von diesem Hellraiser sein sollte, haben wir uns erstmal zu den anderen zwei Mädels gestellt, die sich neben der nächstbesten Toreinfahrt postiert hatten. Da ich aber genauso neugierig wie ungeduldig bin, aber sonst niemand so recht Lust hatte, durch die Gegend zu spionieren, hab ich mich allein auf den Weg gemacht. Weiter hinten auf dem Gelände traf ich auf ne Gruppe Autoschrauber, die sich mir als "Opel-Club" vorstellten (Manta Manta lässt grüßen :P) und so n kleiner Stippie hat mich dann direkt zur Eingangstür des Hellraiser gebracht, machte die Tür auch direkt auf und meinte: "Hier musste nachher hin, aber erst wenn Einlaß is." worauf von drinnen jemand rief: "Kommse rein, Einlaß is schon." Ich bin dann rein und hab kurz mit dem Veranstalter und Konsorten geschnackt und ihnen empfohlen, doch draußen mal n Schild hinzuhängen, wo der Eingang ist, weil der nicht so leicht zu finden wäre. Hätt es ihnen sogar rausgehangen, aber wer nicht will, der hat genug Laufkundschaft...
Natürlich war es sehr leer in dem Laden (vielleicht waren zum Schluß leider nur so 40 Leutchen da, die die Show sahen)! Zuerst spielten "The Pleasures" und die Babylon Bombs waren an diesem Abend der Headliner! Also eifrig in die erste Reihe gestellt und wie wild geheadbangt (Katy, Steffi und Mari... war genial mit Euch die erste Reihe zu rocken!)
Ich muß das jetzt mal so gehässig sagen, aber die Pleasures haben es echt geschafft, dass sich im Laufe ihres Sets tatsächlich noch ne zweite Reihe gebildet hat! Bei den Bombs waren es sogar schon sagenhafte viereinhalb! Nach dem Gig kam dann auch irgendwann mal ein ziemlich angetrunkener Dani zu mir und lallte was von "auch wenn kaum einer da is, muß man doch alles geben und es is so toll, wenn die Leute trotzdem Spaß haben..." Jepp. Need a hug?
Die Show war gut und hat wahnsinnig Spaß gemacht. Danach war dann auch noch eine richtige Aftershow-Party mit den Bands angekündigt, eifrig wurde die Tanzfläche gestürmt und Bier floss auch in Strömen!
Ur-Krostitzer. Oder wie sich das schreibt. Die Story muß ich hier jetzt auch noch mal zum Besten geben, nachdem ich die schon Mac erzählt hatte und er die unbedingt auf Kamera gesprochen haben wollte, wo ich dann doch gekniffen hab. Die Brauerei in Krostitz ist ja seit dem Dreißigjährigen Krieg Hoflieferant des schwedischen Königshauses. Steht auch auf den Flaschen. Was dort aber nicht steht, ist, dass die Brauerei zu DDR-Zeiten geschlossen werden sollte, Planwirtschaft und so, aber es ging ein Brief des schwedischen Königshofes an die Regierung der DDR in dem es ungefähr hieß: "Wollt ihr wirklich kein Bier mehr an uns liefern?" Übersetzung für die, die nicht so gut zwischen den Zeilen lesen können: "Wieviel liegt euch eigentlich an den diplomatischen Beziehungen zu uns?" Wie die Sache ausging, wissen wir ja, denn sonst wäre heute nix mehr mit nem beherzten Skål auf den königlichen Hangover.
Die Bilder sind übrigens von unserer Fotosession mit Mari, die extra aus Japan angereist war! Ok, nich ganz, sie war ohnehin hier auf Urlaub, aber sie ist extra für den Bombs Gig nach Leipzig gefahren.
Es war sehr lustig bis auf das Ende der Party, wo der nette Besitzer des Hellraisers uns doch alle sehr wütend und unsanft aus seinem Laden katapultierte (okay, es war da schon so 3 Uhr morgens, glaube ich!) Netterweise haben uns dann Doreen und Anne noch zum Leipziger HBF mit dem Auto gebracht, da wir sonst noch über 1 Stunde auf den nächsten Bus zum Bahnhof hätten warten dürfen (tausend Dank dafür an Doreen und Anne!) Also mussten wir am Leipziger HBF noch fast 3 Stunden darauf warten, nach Lichtenfels weiterfahren zu dürfen. Wir waren schon völlig am Ende und wollten nur schlafen... es trennten uns noch ein paar Stunden Zugfahrt von unserem schönen Hotelbett... to be continued...
Hm, also es war schon um vier als wir rausgeworfen wurden und wir mussten glaub ich auch nur noch so anderthalb Stunden warten, weil wir ne halbe Stunde gebraucht haben, um aus der Mitte von Nirgendwo ins Zentrum zu kommen und natürlich unsere Fotosession, deren Ergebnisse wir euch ganz frech vorenthalten, weil wir auf den Bildern alle wie Zombies aussehen. Um sechs ging jedenfalls unser Zug, und vier Stunden und einmal umsteigen später stand in großer Leuchtschrift: "Bett – Schlafen – Schrrrdusch!"