Wir haben während der Zugfahrt etwas schlafen können und als wir auf unser Zimmer kamen, wollten wir eigentlich nur noch duschen. Duuuuuuschääääännn! Boa, war ich dreckich! Zumindest kam ich mir so vor. Das Zimmer ähnelte übrigens eher einem Tanzsaal, so groß war das. Sehr geil! Jedenfalls, da der Kreislauf jetzt wieder aufgemöbelt war, haben wir uns statt ner Mütze Schlaf für Sightseeing in der Weltstadt Lichtenfels entschieden.
Auf rein in das nette Städtchen Lichtenfels. Wir sind erstmal in die falsche Richtung gelaufen, da uns die Dame an der Rezeption unseres netten Hotels leider nicht sagen konnte, wo genau die AC Halle sei. Aber die Halle haben wir dann zu guter letzt dann doch gefunden und waren dann erstmal lecker was essen und trinken (und ich hab kaum nen Bissen runter gekriegt) und sind dann doch lieber nochmal für 2 Stunden ins Hotel zum Pennen gegangen. Meine Güte, was haben wir unsern armen Biorhythmus gequält... Gegen 15 Uhr haben wir uns dann wieder in Richtung AC Halle bewegt. Kaum waren wir an der Halle, ging dann mein Handy und unsere dritte Fanclub-Frau Mona war jetzt auch in Lichtenfels angekommen, kam aber leider nicht ins Hotel. Also wieder zurück ins Hotel, damit die Meute rein konnte und dann wieder ab zur AC Halle.
Meute ist das passende Wort! Wir haben bestimmt zu fünfzehnt in der winzigen Lobby rumgehangen, ein Teil der Leute hat sich direkt fertig gemacht und der Rest hat darauf gewartet, dass sie endlich einchecken konnten, da die Rezeption erst ab 17 Uhr wieder besetzt sein sollte. Wir haben übrigens überhaupt nicht randaliert oder sonstwie Blödsinn gemacht, weil, so was würden wir NIIIEEE tun! Naja, vielleicht das ein oder andere Bonbon eingesackt. Die Dinger waren aber auch lecker! Hab übrigens letztens noch ein paar in meiner Tasche entdeckt... Übrigens sehr cool, dass das Glas auch immer wieder nachgefüllt wurde.
In der AC Halle sollte währenddessen schon um 16 Uhr das Big Cats Festival losgehen. Ich weiß gar nicht, warum mich das in jenem Moment gestört hat, denn in der Retrospektive haben wir überhaupt nix verpasst. Zumindest nicht musikalisch.
Es war brüllend heiß an diesem Tag und wir haben jedoch jede Menge netter Leute in Lichtenfels kennen gelernt (Jen, Diana, Helen, war total schön, Euch kennen zu lernen)!! Saßen stundenlang in der prallen Sonne und ließen es uns gut gehen. Irgendwann sind wir dann doch in die Halle rein, die jedoch immer noch recht leer war. Die ganzen Bands die vor den Bombs gespielt haben, waren meiner Meinung nach nicht der Hit und ich kann mich auch leider nicht an so viel mehr davon erinnern (nein, ich war NICHT betrunken). Irgendwann tauchten dann die ersten Bombs-Member und Mac auf, also ab zum Merch-Stand und ein paar Wörtchen miteinander geredet.
Ich glaube, man brauchte nicht betrunken zu sein, um sich nicht an die 532918360547 Bands zu erinnern, die da
noch gespielt haben. So richtig für die zu interessieren schien sich auch keiner wirklich. Erst bei Sister wurde
die Halle ungefähr so voll wie die Band schon war. Ja, auch wenn ich mir damit jetzt sicher einige Feinde mache,
aber Sister sind echt nicht so der Brüller. Der Sänger ist ne Katastrophe.
Auch wenn man an ihrer Show nicht rummeckern kann. Naja, und nette Kerle sind sie auch. Bevor die Bombs dran
waren, spielten noch V8 Wankers (oder so ähnlich): Alte Knacker, spielerisch ziemlich gut, aber langweilig. Wir
haben uns lieber noch weit weg von der Bühne mit unseren Leuten amüsiert.
Irgendwann kam Mac dann auf die glorreiche Idee mich zu fragen, ob ich den Merch-Stand für diesen Abend machen könnte (meine erste Merch-Erfahrung...) oder ob ich UNBEDINGT den Gig sehen wollen würde. Mac sollte dringend den Gig filmen. Also ich nur so: „Ach ja, kann ich wohl machen, ich sehe ja noch genug Gigs der Bombs auf dieser Tour!“ Okay, Mac war der Meinung, dass ich eh nicht viel zu tun haben würde (ja, vielen Dank auch Mac!) und das Konzert mir bestimmt vom Ende der Halle genüsslich ansehen könnte. Dem war dann aber nicht so. Es war Streß pur hinterm Merch-Stand, jeder wollte ein Shirt, eine CD oder Buttons kaufen und ich rannte schweißgebadet hin und her (einige Leute waren sogar der Meinung, ich wäre der Bierstand und bestellten Bier bei mir!) Die Bombs kamen auf die Bühne und die Leute stürmten den Merch-Stand! HALLO? Ich will doch den Gig sehen und nicht dann am Merch-Stand stehen... naja! Eh ich mich versah, war der Auftritt der Bombs rum. Ich hatte nichts mitbekommen, Mac war wieder da und ich war erlöst.
Das waren bestimmt alles die Leute, die schon nach dem Bombs-Merch gesucht hatten, als Mac zwar sein Zeug schon da hatte, aber ewig nicht aufgebaut hat. Ach so, ja, ich muß ja jetzt schreiben wie der Gig war. Da Melanie nicht da war, musste ich mir in der ersten Reihe neue Freunde suchen. Mit Niina und Scandia aus Glorias Pleasures-Clique hab ich abwechselnd gebangt und mit zittrigen (wegen Puls, gelle?!) Fingern versucht die Kamera zu bedienen, weil wir ja auch Fotos für die FC Seite brauchten. Der Rest der pogenden Horden hatte offenbar auch Spaß und wenn ich mich recht erinnere gab es sogar einige, die sich im Stagediving versuchten. Bei „Delirious“ hat Dani dann achtzehn Jahre mühseelige Selbsttherapie zunichte gemacht, indem er mir das Mic unter die Nase gehalten hat, in der Annahme, Jellow wird den Text schon kennen. Tu ich auch! „You got one, I got six on the dice“, aber er hat nicht mit meiner Microphobie gerechnet: Unter absolut überhaupt gar keinen Umständen werde ich heiser in dein Mikrophon krähen, wenn du mich so überrumpelst! Ich wette ich bin rot geworden...
Aber die Welt ist nicht untergegangen, das Konzert ging weiter und irgendwann zu ende und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sich die Jungs für Lichtenfels ein klein wenig mehr ins Zeug gelegt hatten.
Vor Mac tauchte noch Steffi auf, die ich hektisch darum bat, mir doch bitte zu helfen (was aber nicht viel brachte, da ich weder wusste, was ich tun sollte, noch von irgendwem als zum Helfen autorisierte Person wahrgenommen wurde). Ein äußerst aufgeregter Dani kam dann nach dem Gig zu mir und fragte mich, ob ich seine Stimme okay fand... öhm, ja, was sollte ich sagen? Ich meinte nur, ich glaube schon, aber ich stand hinterm Merch, das war voll stressig und ich habe so gut wie nichts mitbekommen. Dani meinte dann nur, dass er total enttäuscht war, weil er die hohen Töne nicht getroffen hätte, und er hätte sich wahrscheinlich selbst zu sehr unter Druck gesetzt wegen der Show, weil die ihm so wichtig war. Mein Gott, der Mann hat Probleme... ICH HAB MEINEN TEXT VERGESSEN!!! *dramatisier*
Lange Rede, kurzer Sinn: Der Abend endete mit einer Party im Paunchy Cats, wo bis 6 Uhr morgens gefeiert wurde und wir eigentlich nur noch rumsaßen und das Partyvolk beobachtet haben, unter anderem wie Jon und der Schlagzeuger von Sister deren ins Koma gesoffenen Sänger in den Backstageraum schleppten. Der Gitarrist hatte schon gleich nach deren Ankunft im Paunchy den Kopf auf den nächsten Tisch gepackt und war zu keiner Reaktion mehr fähig. Wir waren aber um 5 Uhr dann in unserem Hotel und im Bett, weil wir supermüde waren. Als wir gingen, meinte Jon nur zu uns, meldet Euch morgen bei Dani, wir könnten ja am nächsten Tag was zusammen unternehmen.
Ja, so, was ist daraus eigentlich geworden??? *fußtapps*