Tag 5: Strasbourg, Frankreich 16.04.07

Wir wachten also am nächsten Morgen auf und wussten im Prinzip echt nicht so wirklich was wir machen sollten. Sollten wir unseren Mietwagen abholen oder es lassen, was machen wir, wenn die Band nicht weiterfahren kann und solche Probleme waren nun zu klären. Steffi holte trotzdem erstmal unseren Mietwagen ab (endlich eine Klimaanlage J) ich wartete brav im Hotel, da ich noch immer Probleme mit Blasen an den Füssen hatte und nicht gut laufen konnte. Wir entschieden uns letztendlich dann doch schon mal vorneweg zu fahren und drauf zu hoffen (nachdem die Band um 11 Uhr noch immer nicht wusste, was mit dem Bus ist) dass der Bus wieder einsatzbereit sein und der Auftritt in Straßburg stattfinden würde.

Naja, also den Wagen holen wollten wir schon, das hatten wir ja schon am Abend vorher geklärt. Die Frage war, ob wir noch nen Tag in Lichtenfels bleiben oder wie geplant nach Strasbourg fahren würden. Eigentlich hatten wir ja vorgesehen, dass wir mit unseren drei Tonnen Gepäck den Zug nach Bamberg nehmen und von dort direkt weiterfahren. War aber ganz gut, wie es letztendlich gelaufen ist, da ich vom Bahnhof nochmal ne halbe Stunde zur Sixt-Niederlassung gelatscht bin und dann selbst ne Blase hatte.

Unser bestellter Kombi entpuppte sich als Siebensitzer VW Touran (leider ohne Anhängerkupplung) mit sechs Gängen. Geil. Hab ich auch erst auf der Autobahn gemerkt, als er bei 140 im fünften komische Geräusche von sich gegeben hat. Was dagegen nicht so erfrischend war, war der vom nachgerüsteten Navigationsgerät außer Betrieb gesetzte CD-Player. Wie sollten wir denn bitteschön die nächsten sechs Tage on the road überleben, wenn wir uns nur vom Radio unterhalten lassen konnten??? Aber das musste später geklärt werden.

Auf dem Weg zurück nach Lichtenfels hab ich clevererweise nicht daran gedacht, dass meine Routenplanung nicht mehr ganz stimmte und bin drei Ausfahrten lang in die falsche Richtung gefahren, denn natürlich wurde auf der ganzen Strecke gebaut. Kurz nach zwölf war ich endlich wieder am Hotel – und ich muß das hier mal sagen: Ich HASSE fahren in der Stadt! Richtig schalten und sich orientieren gleichzeitig? Keine Chance! Ich wusste schon, weshalb ich nen Wagen mit Automatikgetriebe bestellt hatte (den ich nicht bekommen hab). Auf dem Zimmer wartete Melanie auf mich, die es in den zwei Stunden, die ich gebraucht hatte, geschafft hatte sich für unterwegs ne CD von einer befreundeten Band zu besorgen. (Ich wusste gar nicht, dass da n Plattenladen war.) Aber hach, die Enttäuschung war groß! Der böse Anruf bei Sixt brachte auch nix, hat nur unnötig Geld gekostet.

Da wir von Lichtenfels die Schnauze voll hatten, haben wir beschlossen, einfach zu fahren und uns notfalls nen schönen Tag in Strasbourg zu machen, da es ja nur eine Frage der Zeit war, bis der Bombs-Bus wieder fuhr und nicht des Ob. Dem sechsten Gang sei Dank haben wir auch gerade mal erstaunliche sechs Stunden gebraucht, um zu unserer Pension in Kehl zu kommen, trotz Stau und jeweils einer Mittags- und Pullerpause.

Unsere Pension befand sich in Kork (ein Ortsteil von Kehl) und war wunderschön, irgendwie fühlte es sich jetzt an wie Urlaub und nicht wie Streß (okay, Steffi hatte Streß mit der ganzen Fahrerei, nochmal ein dickes Dankeschön dafür an Steffi!!!!) Ich war erstmal müde und habe mich ne Stunde aufs Ohr gehauen, nachdem wir unser Gepäck (unsere Massen an Gepäck) in unseren Zimmern (jeder hatte ein eigenes!!) verstaut hatten. Abends hieß es dann wie immer stylen und ab nach Straßburg rein... okay, die Fahrt war etwas problematisch (jaaa *Haare rauf* wem sagst du das...), und wir haben es nicht sofort gefunden. Und als wir endlich da waren, sind wir auch noch prompt in den falschen Laden gelaufen *grins* aber egal, man hatte dabei halt wieder die Gelegenheit festzustellen, wie unfreundlich die meisten Franzosen so sind (die haben gemerkt, dass wir kein Französisch sprachen in diesem Molodoï (also in dem Club daneben, ne?) aber meckerten uns die ganze Zeit auf ihrer Landessprache an!)

Bei mir hat sich ja so bissl das Ego gemeldet, schließlich hatte ich sieben Jahre lang Französischunterricht, sogar als Leistungskurs im Abi, aber wirklich hängen geblieben ist davon kaum noch was. Ich hab krampfhaft versucht irgendwas auf französisch rauszubekommen, aber mir sind immer nur schwedische Wörter eingefallen... Aber es war schon erstaunlich, wieviele Leute wir dann doch kannten. Ganz allein. In der Fremde. Locke war wieder dabei, und Jean-Pierre, den wir vom Bombs-Forum kannten und der uns mit David und Jeremy bekannt machte, zwei weiteren Forum-Franzosen.

Jon Babylon Bombs Marty
Jeremy & Marty Swaint Dani

Wir landeten erstmal wieder bei Mac am Merchstand und standen da auch ne Weile hinter und verkauften ein paar Shirts! Die Vorgruppe war der „Hit“ schlechthin (schon wieder habe ich den Namen dieser Band vergessen, wie kommt das bloß? Boozing Truckers. Oder Boozing Fuckers, wie Jeremy vorgeschlagen hat :P). Der Bassist meinte die ganze Zeit seinen Hintern präsentieren zu müssen und warf seine stinkenden Turnschuhe ins Publikum... aber es kam noch besser!! Bei den Bombs war dann wieder erste Reihe angesagt (neben David und Jeremy) und der Auftritt war sehr gut, bis der besagte Bassist der Vorgruppe meinte, Marty mit Bierdosen bewerfen zu müssen... der zierte sich nicht lange und warf die Bierdose direkt zurück. Marty rulez! Das ganze Spiel lief dann noch einmal so ab und dann war Ruhe... die Band bat dann doch darum, lieber raus zu gehen, wenn man die Musik nicht mögen würde, als mit Bierdosen zu werfen (besagter Bassist hatte sich von Marty sogar noch Equipment geliehen um überhaupt spielen zu können... so viel dann dazu...) Jeremy übte sich dann im Stagediven und die Stimmung war wieder on top!! Nach dem Gig landeten wir wieder am Merch-Stand, verkauften noch ein paar Poster und lernten letztendlich Tatjana und Daniel kennen, die uns am nächsten Tag dann auch direkt zu Tatjanas Geburtstagsfeier einluden (wo praktischerweise die Bombs auch wieder acoustic spielen würden!!! J) Wir lästerten noch eifrig über den blöden Vorgruppen-Bassisten ab und hatten jede Menge Spaß. Ach Mensch, JP war ja auch noch da, also mit allen möglichen Leuten wieder Fotos gemacht für unsere Homepage!! Und Mac hat mir ein besonders nettes „Accessoire“ an diesem Abend verpasst, er hat mir ein nettes schwarzes Kreuz mit Edding auf den Arm gemalt, der Scheiß ging trotz Schrubben tagelang nicht richtig ab! Dann haben wir an diesem Abend Bombs mit ihren Kissen unterm Arm gesehen, das von Swaint war besonders süß. Er schlief auf nem Totenkopf, der alte Pirat! Die haben nämlich in dem Club übernachtet! Und Mac zog mit Locke noch um die Häuser! Und wieder hieß es an diesem Abend: „see ya tomorrow“ aber dieses Mal mit dem Zusatz: „we´re invited tomorrow“ man muß ja variieren ;-)

Ich muß an dieser Stelle einfach noch des Egos halber einwerfen, dass wir uns auf dem Rückweg zur Pension nicht einmal verfahren haben!

Tag 6: Appenweier, Privatgig
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