Es war erst 16 Uhr als ich in die Höhle reinspazierte, deren Tür sperrangelweit offen stand. Unten war nur Barfrau Susanna und der DJ oder Tonmensch, der kurz nach mir reinschneite. Ich hab hallo gesagt und dass ich zur Fanclubleitung der Bombs gehöre und, weil ich da nicht so doof rumstehen wollte, gefragt ob ich ne Cola haben könnte. Joa, Kasse war noch nicht auf, also gab’s die erstmal so. Während ich ausgetrunken hab, hab ich jeden Winkel in dem Schuppen inspiziert, bisschen dunkel vielleicht, aber hat Atmosphäre. Ich hab mir dann von Susanna Tips geben lassen, was ich jetzt in Frankfurt noch machen könnte und bin erstmal los, um ein bisschen zu shoppen, ein neues Parkticket zu lösen und um was zu essen zu finden. Es war Punkt fünf (wie Susanna vorausgesagt hatte) als mir die Band entgegenfuhr; Jon auf dem Beifahrersitz hat mich erkannt und gewunken. Als ich wieder zum Club kam, waren die Jungs schon fleißig am auspacken und wollten wissen, wo ich Melanie versteckt hätte. Hm. Wo nur? Ich hab alle begrüßt und der ersten Vorband Hopscotch den Deal Gästeliste gegen Merch-Vertretung vorgeschlagen. Konnte ja nicht ahnen, dass die paranoide JellowCat schon draufstand. Danach bin ich nochmal zwei Stunden über den Markt geschlendert, der 500 Meter weiter stattfand, hab vergebens versucht irgendwo Eis herzubekommen, weil ich da in dem Moment total Bock drauf hatte und hab mich stattdessen ne halbe Stunde lang in ein Internetcafé gehockt, auch wenn das wenig produktiv war.
Als ich gegen acht zurück kam, war im The Cave schon volles Haus, aber so richtig Eintritt wollte irgendwie immer noch keiner. Jedenfalls bin ich zum dritten Mal an diesem Abend völlig unbehelligt die Stufen zum Club runter gestiegen und hab mich in verkrampfter Sozialisation versucht. Über die Pleasures (boa, sind die denn überall!? :P) bin ich mit Nina und ihrer Freundin ins Gespräch gekommen. Jon hat ne zeitlang bei uns gesessen und es im Laufe des Gesprächs geschafft mir einen unserer „Official Fanclub Germany“-Buttons abzuquatschen, den er sich direkt neben den kleinen Bombs-Button gepinnt hat, den er schon seit Hamburg am Hut hatte. Er musste lachen, als ich ihn nach dem Gig enttäuscht-mißtrauisch gefragt hab, wo er den denn gelassen hätte, weil er ihn zum Konzert schon wieder abgenommen hatte.
Bea und ihr Freund waren natürlich auch da, genauso wie Mona und Hannah und auch Locke. Ich hab die ganze Zeit am Merch-Stand rumgehangen, denn diesmal musste ich ja. Mac hat mich gezwungen, doch auch mal schwedisch zu reden, nachdem eine von Beas Freundinnen ihm was auf schwedisch in die Kamera erzählt hat, men jag visste ju inte vad jag skulle säja... Der Merch-Mensch von Nasty Riot, Vorband Nr. 2, hat erzählt, dass die Bombs ohne ihn ja heute Nacht keinen Schlafplatz hätten, weil er die für sie bestimmten Feldbetten in seinem Kofferraum hätte. Er war eigentlich echt nett, auch wenn er sich für meinen Geschmack n bissl zu viel darauf eingebildet hat, dass die NR Buttons nur 50 Cent gekostet haben, statt einen Euro wie bei den Bombs. Hab ihm trotzdem einen abgekauft nachdem Nasty Riot gespielt hatten.
Jetzt war’s auch langsam Zeit, jemanden von Hopscotch aufzutreiben, damit die Jungs ihren Merch wieder selbst bewachten, denn unser Deal schloss auch mit ein, dass ich bei den Bombs in der ersten Reihe stehen konnte. Der Gig war sehr geil, der Club rammelvoll, die Menge am Pogen und die Bühne winzig (So winzig, dass Marty sich hinterher beschwert hat, wie blöd es doch ist, wenn man sich zu dritt einen Monitor teilen muß.) Nach dem Konzert hatte ich dann auch endlich noch Gelegenheit, meine persönliche Sammlung mit Fotos von mir und den Bombs zu vervollständigen. Marty hatte ich ja schon bei meinem ersten Konzert in Stockholm erwischt und Swaint in Hamburg, jetzt fehlten nur noch Jon und Dani. Ein „Kuschelbild“ und eins à la „wir sind böse Rocker“ mit Jon, aber die mit Dani gibt’s hier nicht zu sehen, weil er auf dem ersten kuckt wie Mr. Bean und das voll scheiße fand und das zweite werd ich niemals jemals irgendwem zeigen. Keine Chance! Brrr.
Ich hatte Nina, die in Frankfurt wohnte, versprochen sie noch nach Hause zu fahren und ich hatte ja noch mindestens drei Stunden Autobahn vor mir, also sind wir gegen zwei aufgebrochen. Es war auch gar nicht schwer, von ihrer Haustür zurück zur Autobahn zu finden, es war ganz nah, ich konnte die Schilder schon sehen, nur warum die in einen Irrgarten von Einbahnstraßen führten, ist mir schleierhaft. Nach ner viertel Stunde verzweifelt-spontanem Links- und Rechtsabbiegen hab ich das Schild zur Autobahn dann plötzlich doch wieder gesehen, bin rauf gefahren und gleich wieder runter, weil ich eigentlich keine Ahnung hatte, ob ich Richtung Wiesbaden oder Frankfurt Zentrum fahren sollte, um wieder nach Kehl zu kommen. Die Nachtbelegschaft der Tankstelle nebenan hat mir dann den Weg erklärt und ich hab aufgeatmet, als ich das erste Schild Richtung Heidelberg gesehen hab. (Ja, ich weiß, mit Navi wär das alles viel einfacher gewesen!) Unterwegs bin ich fast schon eingeschlafen, so müde war ich, aber nach ner Pause an ner Raststätte ging es wieder. Zum Glück gibt’s Koffein in Flaschen...